Wir über uns:

Zur Person: Stefan Ligus

Geboren worden bin ich im Raum Opole (Polen/Oberschlesien), weshalb ich zweisprachig- polnisch und deutsch- aufgewachsen bin. Seit meiner Schulzeit spreche ich regelmäßig russisch und bin deshalb in der Lage, auch in dieser Sprache therapeutisch zu begleiten.

 

Seit 1988 lebe ich in Deutschland. Das Studium der Pädagogik absolvierte ich noch in Polen, meine therapeutischen Ausbildungen in Deutschland.

 

Abschlüsse:

Diplompädagoge

Gestalttherapeut

Heilpraktiker beschränkt auf Psychotherapie

Sozialtherapie mit Schwerpunkt Sucht

Integrative Therapie

Systemische Familienarbeit / Familienstellen (bei Dr. Victor Chu)

 

 

Berufserfahrungen u.a. in der

  • Beratungsstelle für Suchtkranke in Wuppertal
  • Einrichtung für chronisch Suchtkranke in Wuppertal
  • Fachklinik für Suchtkranke in Radevormwald
  • eigenen Praxis

Seit 1992 – Vorbereitung von Klienten auf die medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) wegen Alkohol, Drogen sowie riskantem Fahrverhalten und daraus resultierenden Punkten in Flensburg

 

Sehr stark bewegte mich immer, dass Nachbarn und Freunde durch Alkohol ihre Lebensgrundlagen und –perspektiven verloren und dabei meist auch ihre Familien zerstörten. Deshalb beschloss ich in der Vergangenheit, mich dem Bereich Sucht verstärkt zuzuwenden und einen Beitrag dazu zu leisten, dass Menschen nicht in Abhängigkeit geraten. Aus langjährigen Erfahrungen in dieser Arbeit weiß ich, dass das möglich ist.


Sonny Ligus
Sonny Ligus

Sonny Ligus

Ausbildungen/Abschlüsse:

 

Studium der Germanistik, Slawistik, Philosophie, (Lehramt) - Lehrtätigkeit seit 1996

 

Heilpraktikerin (Psychotherapie)

 

zertifizierte Linkshänderberaterin nach der Sattler-Methode-zur-Händigkeit

systemischer Familienarbeit/Familienstellen (bei Dr. Victor Chu)

Beratung zu Fragen der Links-und Rechtshändigkeit

 

Wozu?

 

Für die Entwicklung und Lebensgestaltung ist es für den einzelnen Menschen von großer Bedeutung zu wissen, ob man Links- oder Rechtshänder ist. Die Dominanz einer Hand ist gekoppelt an die Dominanz einer der beiden Hirnhälften: Linke Hand mit der rechten Hirnhälfte und rechte Hand mit der linken. Das hat Auswirkungen auf den gesamten Menschen, seine individuellen Stärken, seine Wahrnehmung der Welt, seine Reaktionsweisen, seine grundsätzlichen Veranlagungen etc., welche natürliche noch zusätzlich von Geschlecht, allgemeinen genetischen Faktoren oder auch familiärer Gegebenheiten und Umwelteinflüssen bestimmt und beeinflusst werden.

 

Ist die Handdominanz unklar oder wird  sogar die nicht veranlagte Handdominanz ausgelebt, können vielfältige Schwierigkeiten, gesundheitlicher Art oder aber auch die individuelle Befindlichkeit und Lebensgestaltung betreffend, auftreten.

 

Wie kann es zu unklarer Handdominanz oder zu einer Umschulung auf die nicht dominante Hand kommen?

 

Allgemein wird oft immer noch angenommen, dass die natürliche Veranlagung, die Handdominanz betreffend, sich im Entwicklungsprozess des Kindes früher oder später durchsetzt. Da man  in Kindergärten, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen offiziell nicht mehr umschult, geht man ebenfalls davon aus, dass eine Umschulung auf die nicht dominante Hand heutzutage kein problembehafteter Bereich mehr ist. Doch das ist leider nicht der Fall.

 

Folgende Dinge werden dabei unterschätzt:

  • zum einen der tatsächliche Anteil an Linkshändern im Verhältnis zu Rechtshändern
  • zum anderen, wozu Kinder fähig sind und wie sie lernen im Kontext ihres Familiensystems und innerhalb der Systeme wichtiger weiterer Bezugspersonen

 

Große Einigkeit in verschiedenen Untersuchungen der letzten Jahre besteht darin, dass der Linkshänderanteil  unter den Menschen mindestens 20-30% beträgt, einige Forscher nehmen sogar an, dass er sogar bis zu 50% betrage mit dem Hinweis darauf, dass eine so große Ungleichverteilung innerhalb der Natur sonst nicht beobachtbar sei. Sichtbar im Alltag ist diese große Anzahl i.d.R. nicht, da es nach wie vor zu einer nicht unerheblichen Anzahl an Umschulungen kommt.

 

Kleine Kinder sind von Geburt an Teile ihres Familiensystems bzw. auch Teile anderer Systeme, sofern sie dort Aufnahme finden (Kindergruppen, Kindertageseinrichtungen etc.). Auch wenn sie der eigenen Sprache noch nicht mächtig sind, beobachten sie ihre engen Bezugspersonen innerhalb der Familie oder/und außerhalb der Familie sehr genau und beginnen erst dann Tätigkeiten nachzuahmen oder auszuprobieren. Man spricht hierbei auch vom Modelllernen. Manche Kinder agieren  erst dann, wenn sie übers Beobachten sich wiederholender Tätigkeiten diese erlernt haben, manche Kinder bedienen sich eher der „Trial-und-Error-Methode“, beobachten aber trotzdem weiter als Rückversicherung, besonders wenn sie nicht erfolgreich waren in der Ausführung. Das heißt, bekommen Kinder z. B. alles rechtshändig oder alles linkshändig gezeigt, können sich Auswirkungen ergeben. Deshalb ist es auch von großer Bedeutung, dass Eltern um diese Dinge wissen und auch um die Impulse, die sie in diesem Lernprozess unterstützend setzen sollten oder eben nicht. Oft tragen Eltern und Großeltern gerade aus Liebe zum Kind dazu bei, dass ein Kind sich gegen seine angelegte dominante Hand entscheidet.

 

Hinzu kommt, dass Kinder von Beginn an instinktiv erfassen können, welche Handlungen, Tätigkeiten etc. wie erwünscht sind im System oder welche bzw. ob sie abgelehnt werden. Alle Kinder empfinden von Natur aus von Geburt an (wenn es keine Störungen gab oder gibt) eine Liebe zu ihren Bezugspersonen und wollen es ihnen recht machen. Besitzen Kinder nun einen starken Willen und eine hohe Sensibilität, was die Aufnahme auch indirekter Reize aus der Umgebung betrifft- denn nicht alles wird immer ausgesprochen-  sind sie durchaus in der Lage, gegen ihre natürliche Veranlagung zu arbeiten und sich selbst umzuerziehen ohne direkte Einflussnahme erwachsener Bezugspersonen. Da man heute weiß, dass auch Erfahrungen innerhalb von Familien vererbt werden können, spielt in diesem Prozess des Sich-Selbst- Umerziehens auch der Umgang innerhalb von Familien mit dem Thema Links- oder Rechtshändigkeit eine Rolle. Heutige Eltern oder Großeltern können durchaus noch drastische Erfahrungen gemacht haben, die zu nicht verarbeiteten  und verdrängten Traumata geführt haben.  Über mehrere Jahrhunderte hinweg bis vor nicht allzu langer Zeit wurden Linkshänder häufig ausgegrenzt und man versuchte teils mit drakonischen Strafen oder  unmenschlichen Behandlungsweisen die Linkshändigkeit zu unterbinden. Diese Erfahrungen wirken auch unausgesprochen in Familiensystemen, wenn sie nicht  bearbeitet und aufgelöst worden sind, und das teils über Generationen. In der Vergangenheit erlebte Angst, Ausgrenzung, Ablehnung kann ebenfalls auf Kinder Auswirkungen haben und sie hindern, ihre angelegte Handdominanz auszuleben.

 

Weitere Ursachen für unklare Handdominanz oder Umschulung können beispielsweise Unfälle sein, die zu einer Verletzung der eigentlich dominanten Hand geführt haben, sodass diese über längere Zeit nur eingeschränkt oder gar nicht einzusetzen war bzw. immer noch ist. Und auch verschiedene geistige bzw. körperliche Beeinträchtigungen hervorgerufen durch Schädigungen im Erbmaterial, im Mutterleib bzw. während des Geburtsvorganges, sind hierbei als Gründe anzusehen.

 

Welche Folgen kann eine Umschulung haben?

 

Jeder Mensch, der umgeschult worden ist, ist ein Einzelfall in der Ausprägung und Anzahl bestimmter körperlicher und psychischer Symptome, auch wenn ein sich wiederholendes Netz an Symptomen zu erkennen ist. Jeder besitzt Beeinträchtigungen durch eine Umschulung. Aufgrund individueller Beschaffenheit, Kompensationsmöglichkeiten und des individuellen Umfeldes, werden diese Auswirkungen stärker oder schwächer empfunden (oft werden sie auch nicht in Verbindung gebracht mit der Umschulung) oder sind sie stärker oder schwächer zu beobachten. Selbstverständlich können alle aufgeführten Symptome auch andere Ursachen besitzen, deshalb ist es immer wichtig den Menschen als Gesamtheit zu erfassen.

Johanna Barbara Sattler spricht von so genannten Primärfolgen (treten direkt auf, werden im Verlauf später zum Teil nicht mehr wahrgenommen oder mildern sich, da Gewöhnung eintritt) und Sekundärfolgen (treten auf im Zusammenhang mit dem Andauern des Zustandes der Umschulung, dauern an bzw. verstärken sich häufig mit zunehmender Dauer).

 

 

Besonders Kinder, bei denen der Verdacht auf ADHS/ADS besteht oder Lese-/Rechtschreibschwäche sollten einer genauen Betrachtung ihrer Händigkeit unterzogen werden, da viele Symptome sich überschneiden und Fehldiagnosen nicht auszuschließen sind.

 

Kann man sich auf die dominante Hand zurückschulen und wie lange dauert das?

 

Grundsätzlich ja. Die Dauer ist individuell verschieden, die Begleitung im Rückschulungsprozess sollte  etwa 2 Jahre betragen, wobei die Abstände der Terminierung größer werden können.

 

Was ist bei einer Rückschulung auf die dominante Hand zu beachten?

 

Zunächst ist abzuklären, ob sicher von einer Umschulung auszugehen ist. Dazu gibt es ein von Dr. Sattler entwickeltes umfangreiches Testverfahren, welches im Unterschied zu anderen Testverfahren qualitativ zu bezeichnen ist und nicht ausschließlich quantitativ. Dahinter steht der Ansatz, den Menschen als Gesamtheit im Blick zu haben.

 

Dagegen sprechen im Einzelfall schwere Erkrankungen oder bestimmte Berufe. Auch in so genannten Übergangssituationen (z.B. längere Prüfungsphasen, Wechsel der Arbeitsstelle etc.) ist eine Rückschulung nicht anzuraten. So wie die Umschulung ein Eingriff in ihr Gehirn war, ist es auch die Rückschulung, dass heißt, es können verschiedene Umschulungsfolgen  zunächst dadurch verstärkt werden oder erneut auftreten, vergleichbar mit einer Erstverschlimmerung bei homöopathischen Medikamenten. Deshalb ist zumeist auch eine Begleitung und Anleitung von entsprechend ausgebildeten Personen anzuraten, u.U. auch psychologische Betreuung.

 

Wünschenswert und hilfreich ist ein Umfeld, welches zusätzlich stützen kann und in dem grundsätzlich Verständnis aufgebracht wird für den Prozess.